Mein Studium

Seit Oktober 2002 war ich ein Student von ungefähr 200, die in diesem Jahr ihr Informatik-Studium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg begonnen haben.

Der Großteil der Uni befindet sich in Erlangen, die Technische Fakultät, kurz TechFak, ganz im Süden nahe der B4 i. R. Tennenlohe.

Es ist schon eine Umstellung, von der Schule zur Uni, zumindest direkt zu Beginn. Es sitzen halt doch gleich ein paar Leute mehr im Hörsaal, in dem der Professor ganz vorne (irgendwo) was in sein Mikrofon erklärt. Allerdings legt sich das schnell wieder, viele halten es offensichtlich nicht für nötig, die Vorlesungen zu besuchen. Und im Hauptstudium, ab dem 5. Semester, werden die weiteren Wege bzgl. der Wahl der persönlichen Schwerpunkte und Vorlesungen viel breitgestreuter, sodass die Teilnehmerzahlen der Vorlesungen wieder eher im Bereich von 1-2 Schulklassen liegen und die Veranstaltungen teilweise sehr persönlichen Charakter haben.

Grundstudium

Das Grundstudium der Informatik bringt einem zunächst alle möglichen Grundkenntnisse bei: Algorithmik, Mathematik, Organisation und Technologie von Rechnersystemen, Theoretische Informatik und Systemprogrammierung. Dabei bekommt man mathematische Grundlagen erklärt, mit denen man die Welt der Zahlen nochmal ein ganzes Stück abstrakter betrachten kann, als man es sich nach dem LK Mathematik in der Schule vorstellen könnte. Und man lernt etwas über die Verwaltung und Verarbeitung von Daten, zunächst mit allgemein beschriebenen Algorithmen und später mit richtigen Computerprogrammen. Später habe ich einige neue Einblicke in die Funktionsweise von Betriebssystemen und der Elektronik in Computern und logischen Schaltungen bekommen. Mit all diesen Kenntnissen, die die Lücke zwischen 9.-Klass-Physik und einem grafischen Fenstersystem mit Mausbedienung gut ausfüllen, bekommt man ein ganz anderes Verständnis für die Technik.

Mit leichtem Unverständnis haben wir gleich im ersten Semester die Programmiersprache Scheme gelernt, die als funktionale Sprache mit Closures und ihren ganz eigenen Prinzipien auch für die bereits „programmiererfahrenen“ eine harte Nuss war. Ein paar Jahre später habe ich erstmal so richtig JavaScript angewendet und war doch froh, so etwas schonmal gesehen zu haben.

In der Theoretischen Informatik bekommt man Dinge erklärt, unter denen man sich teilweise nicht sonderlich viel vorstellen kann. Manches davon bringt einem tatsächlich neue Arbeitsmethoden und Denkweisen bei, die man später sinnvoll anwenden kann – aber die haben’s echt übertrieben.

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Fleißige Studenten
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Prüfungsvorbereitung
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Mathematik-Vorlesung
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Beschäftigung
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Worms
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Automatenminimierung
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Mathematik-Lerngruppe
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Mathe lernen
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Wache über den Lernfortschritt
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Abwechslung
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Roter Platz
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Wieder lernen

Hauptstudium

Später konnte ich meine Studienschwerpunkte selbst setzen. Da ich ja mehr der praktische Typ bin, habe ich mich dabei für die Bereiche Datenbanken sowie Betriebssysteme und Verteilte Systeme entschieden. Ich habe also mein eigenes Betriebssystem programmiert, dessen einziger Zweck es sein sollte, ein Pacman™-​Spiel im Textmodus und ohne Maus auszuführen. Kurz nach den Multi-Threading-Fähigkeiten war das Semester allerdings um, und der prioritäten-basierte Scheduler, an dem ich mich später noch versucht habe, ist mir irgendwie nicht so recht gelungen. Man bekommt jedenfalls größeren Respekt vor Leuten, die ganz tief unten in einem Betriebssystem entwickeln! Die Grundlagen, die ich über den konzeptionellen Entwurf und die Architektur von Datenbanksystemen gelernt habe, konnte ich gleich in meinem eigenen Web-Forum anwenden, das ich ja bereits eine Weile lang entwickelt hatte. Die dabei bereits vorab angeeigneten SQL-Grundlagen haben mir auch hier die Bearbeitung der Übungsaufgaben erleichtert.

Das Wahlpflichtfach Betriebswirtschaftslehre aus dem Grundstudium habe ich nicht fortgesetzt, die Grundlagen haben mir gereicht und die weiteren Aussichten waren abschreckend. Stattdessen habe ich Astronomie besucht, wozu auch ein zweiwöchiges Praktikum (oder Seminar) an der Sternwarte in Bamberg gehörte, das Ende Februar stattfand. Gleich am ersten Abend hat es uns das Wetter erlaubt, ein bisschen in den Himmel zu schauen – und wer kann schon behaupten, die Ringe des Saturn einmal mit eigenen Augen gesehen zu haben? Die weiteren Tage war es überwiegend bewölkt, sodass wir eher mathematische und prinzipielle Aufgaben bewältigt haben.

Meine Studienarbeit habe ich über das Thema „Design und Implementierung eines Steuerungssystems für Komponenten der Gebäudeautomation“ am BS/VS-Lehrstuhl angefertigt, was mir Einblicke in Techniken zur Wettermess- und Haussteuerungstechnik ermöglicht hat. Zuletzt habe ich die Vorlesungen über Computergrafik und Interaktive Computergrafik am Lehrstuhl für Graphische Datenverarbeitung besucht, in denen die Grundkenntnisse vom Zeichnen einfacher geometrischer Objekte auf einem Bildschirm bis zur komplexen dreidimensionalen Verarbeitung interaktiver virtueller Welten praxisnah und mit dem mathematischen Hintergrund vermittelt werden. Weit über die Übungsaufgaben mit OpenGL gingen meine Experimente aber nicht hinaus.

Endspurt

Im letzten Semester habe ich meine Diplomarbeit über „Ein Wissenschaftsportal für Unternehmen am Beispiel der AUDI AG“ am Datenbank-Lehrstuhl geschrieben. Der Zweck dieser Arbeit ist kurz gefasst eine automatische Expertensuche, die die Kooperation zwischen Hochschulen und Unternehmen verbessern sollte. Anfang April 2008 war diese Arbeit abgeschlossen und damit mein Studium beendet. Fortan darf ich mich Diplom-Informatiker (Dipl.-Inf. Univ.) nennen.

Damit war dann auch meine Ausbildungszeit formell beendet; an einer Promotion bin ich nicht interessiert, darin sehe ich für mich keinen persönlichen oder wirtschaftlichen Nutzen.